Heute habe ich mir die Maschinen angesehen und 6 Stück mitgebracht. Weitere 25 Stück sind noch da, aber es ist unsicher, daß ich die alle in Sicherheit bringen kann.
Zur Lager-Situation:
===============
Die Geräte sind auf einem Dachboden gelagert. Der ist ungeheizt und der Ort "Hausen im Killertal" bei Burladingen ist auf der schwäbischen Alb. Dort liegt Schnee, hier taut es. Ich bin verweichlicht und hätte es gerne wärmer
. Die Geräte sind in Truhen eingelegt, ohne weitere Befestigung. Truhe senkrecht stellen geht nicht, ohne evtl. die Geräte zu beschädigen. Die Truhen sind abgeschlossen, die Schlüssel werden noch gesucht. Gewicht pro Einheit: ca. 20 kg. Zum Dachboden führt eine enge Wendeltreppe, die ein begnadeter Bastler aus einer Puppenstube ausgebaut haben muss. Sie ist so eng und so steil, daß man sie in keinem Einfamilienhaus verbauen dürfte. In öffentlichen Schulen ist das anscheinend kein Problem. Das Ausbauen der Geräte samt Steuereinheit war nur bei einer nicht abgeschlossenen Truhe möglich. Es geht relativ schnell, ca. 10 Minuten. In ca. 3-4 Stunden müsste der Rest zu demontieren sein. Da ich die geschlossenen Truhen nicht aufbrechen wollte und auch kein Werkzeug dazu hatte, habe ich sie komplett mitgenommen und gemerkt, daß ich weder einen gesunden Rücken habe noch gesunde Knie. Jetzt erst recht nicht mehr. Wenn ich den Rest noch hole, dann werde ich die Geräte ausbauen, wodurch sie leichter und handlicher werden. An den Truhen dürfte eh' niemand interessiert sein.
Zu den Geräten selber:
=================
Es handelt sich um die Steuereinheit ST111 in Verbindung mit einem Laufwerk MT 501-DV. Laut Aufkleber auf der Rückseite sind das Geräte der Körting-Werke in Grassau / Chiemgau. Bei Heinz vor der Haustür? Dazu gibt es einen Kopfhörer mit Mikro von AKG, angschlossen per 5-Pos-DIN-Buchse. Die Steuereinheit kann direkt an das Laufwerk angeschlossen werden. Das Gerät spult, gibt wieder und nimmt auf. Aufgefallen ist mir: Wiedergabe leise, Eigenaufnahme noch leiser. Es gibt noch ein Flachbandkabel unbekannter Funktion. Üblicherweise waren die Arbeitsplätze ja mit dem zentralen Lehrerarbeitsplatz verbunden. Ob dort irgendewelche Verstärkerelektronik für richtige Pegel sorgte? Eigentlich unlogisch, schwache Signale über lange Wege zu führen.
Technisch ist der Eindruck gut. Die Spulgeschwindigkeit ist nicht schnell, aber es läuft. Nach einem flüchtigen Blick durch die Löcher des Einbaukorbes handelt es sich um ein 3-Motoren-Laufwerk.
An Einmessmöglichkeiten ist kanalgetrennt für die Geschwindigkeiten 9,5 und 19 vorhanden: Vormagnetisierung und Equalizer. Dann noch Kanalgetrennt der Pegel und die HF-Sperre. Etwas abgesetzt von diesem Poti-Feld gibt es nochmals die Buchsen HF-Sperre und Pegel, wieder für jeden Kanal getrennt.
Einen Geschwindigkeitsumschalter sehe ich nirgends, eingestellt ist 9,5, aber dieses Gerät schien mir mal für höhere Aufgaben vorgesehen zu sein. Möglicherweise lässt es sich intern umschalten.
Die drei 1/2-spur-Köpfe (LK, AK, WK) haben kaum Spuren, überhaupt sieht zumindest das eine Gerät, das ich ausbauen konnte, recht unbenutzt aus. Das steht im Widerspruch zu dem eingelegten Band. Dieses ist nicht nur klebrig sondern auch zum größten Teil durchsichtig, weil die Magnetschicht sich abgelöst hat, ganz so, als sei es im Dauereinsatz bis auf Trägerfolie abgenutzt worden. Die Spulen sind 15 cm im Durchmesser, eine blautransparent, eine weisstransparent. Sieht aus wie Agfa (blautransparent) und auf beiden Spulen sind Körting-Aufkleber drauf.
Das Design der Maschine ist klar und unverschnörkelt, durch die Farbe schwarz wird ein bisschen an Braun und ASC erinnert. Wenn die anderen Maschinen in der gleichen Verfassung sind, ist das für den Schrott definitiv zu schade. Angehende Bastler könnten hier ihre Einmessübungen machen, einzelne Komponenten sind evtl. geeignet für irgendwelche Basteleien.
Bleiben die Fragen:
==============
Was war das für eine Maschine? Wurde sie für den Sprachlabor einsatz gebaut, oder dafür von einem anderen Modell abgespeckt.? Eine 26er-Spule stößt nicht an den Umlenkhebeln an, reicht aber über die Gerätemitte hinaus. In der Höhe ist das Teil unnötig groß
Ja ich weiss, ein Photo wäre aussagekräftiger - kriege ich vielleicht noch auf die Reihe.
Für Interessierte: Gegen ein kleines Schmerzensgeld wg. Schlepperei in wertäquivalenter Höhe einer Halben Bier zuzüglich Versandkosten (ca. 10 Euro per e-paket, entfällt bei Abholung) sind diese Teile zu haben. MGW51 braucht natürlich kein Schmerzensgeld zu bezahlen, der war ja der Tip-Geber.