Tonbandforum

Normale Version: Uher CR-240: Laufwerkssteuerung funktioniert nicht
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Hallo zusammen,

wie vielleicht der Eine oder Andere gelesen hat, habe ich mir vom Matthias die kleine Uher-Anlage, bestehend aus LG-140, VG-840 und EG-740 geholt. Nun ja, wie man erkennt fehlt da noch das CR-240. Glücklicherweise hab' ich dieses schon, es funktioniert allerdings nicht. Ich habe mich schon vor ca. zwei Jahren mit dem Gerät beschäftigt, hab's damals aber aufgegeben. Da ich jetzt aber wieder die Motivation habe, das Ding zu reparieren, hab' ich's natürlich wieder rausgekramt.

Das Fehlerbild ist folgendes:
Nachdem man das Gerät einschaltet, leuchten sofort die beiden Status LEDs, die signalisieren, daß das Gerät eingeschaltet ist (gelbe LED) und daß es sich im Wiedergabebetrieb befindet (grüne LED). Das die gelbe LED leuchtet ist ja normal, die grüne dürfte aber zu diesem Zeitpunkt nicht leuchten. Betätigt man den Kontakt, der von der Kassette betätigt wird, wenn diese eingelegt wird, läuft der Motor an, was er ja auch soll. Drückt man dann aber "Play" passiert nichts.

Hier mal ein Ausschnitt des Schaltbilds:

[Bild: cr240_ausschnitt.jpg]

Das komplette Schaltbild findet man übrigens hier: http://akku3.tripod.com/manuals/uher/

Die LEDs hab' ich mal farbig markiert. Außerdem ist mir noch folgendes aufgefallen:
Der T704 ist m.E. defekt. Es handelt sich dabei um einen S7267. Da dieser aber nur als Schalttransistor für die niederohmige Spulenwicklung verwendet wird, müßte ich diesen doch durch einen beliebigen anderen NPN-Transistor ersetzen können, der diesen Strom aushält. Oder gibt's da einen geläufigen Ersatztyp?
Außerdem fehlt anscheinend noch der R711 (22k), den ich mit dem roten Kreis makiert habe. Anscheinend daher, da ich mir da noch nicht ganz sicher bin, den ohne ein Layout ist es bei lauter gleichen Transistortypen gar nicht einfach, sich auf der verwurschtelten Platine zurechtzufinden. Es fehlt aber auf jeden Fall ein Bauteil, was vorher gar nicht so leicht zu sehen war, da die Lötaugen noch benetzt waren.

Wenn man das jetzt weiß, denkt man sich natürlich, ist ja klar daß das nicht funktionieren kann. Ich werde mir daher die Bauteile besorgen und dann weiter testen. Trotzdem stört mich noch einiges:
Warum leuchtet die grüne LED dauernd? Bei Wiedergabe müssen T703 und T704 durchschalten, damit das Relais anziehen kann, um die Andruckrolle anzudrücken. T704 muß dann wieder sperren, da das Relais nur durch die hochohmige Wicklung gehalten wird. Ist das geschehen, fällt an T703 keine Spannung mehr ab (bzw. nur eine geringe) und T701 sperrt. Dann muß die grüne LED leuchten.
An der Basis von T701 liegen derzeit 2,8V an, der müßte doch durchschalten. Der Transistor selbst ist aber nicht defekt.
Auch hatte ich vorher am "oberen" Kontakt der 500 Ohm Wicklung keine Spannung, da diese über die LED des Tachogenerators (Platine 800) versorgt wird. Das verstehe ich sowieso nicht, was das soll. Die LED leuchtete nicht, daher hab' ich sie überbrückt. Jetzt liegen dort ca. 9V an. Unter der Spule noch ca. 8,4V und am T701 eben 2,8V. Geändert hat sich aber nichts. Überbrücke ich Kollektor und Emitter von T701 kurz, geht die grüne LED auch kurz aus. Die Verbindungen zur anderen Platine sind also intakt.
Ich sollte wohl den T701 nochmal durchmessen, ob der wirklich noch in Ordnung ist.

Weiß vielleicht jemand, wo die ganzen Schaltkontakte, wie z.B. der oben zu sehende K5 hingehören bzw. wodurch diese ausgelöst werden?. Das könnte sich nämlich später noch als Falle herausstellen, wenn diese auch nicht betätigt sind. Leider hab' ich nur den Schaltplan, keine komplette Serviceanleitung, da dieses beim Schaltungsdienst Lange nicht mehr lieferbar ist.
Hallo Wayne!

Zuerst gratuliere ich Dir zu dem UHER-Mini-Turm. Der frühe Vogel fängt den Wurm...

Keine Serviceanleitung für CR240?
Und was ist mit der Serviceanleitung im download-Bereich?
Die ist zwar für das CR240AV, sollte m. E. aber in den Grundfunktionen gleich sein.

Viel Erfolg bei der Fehlerbehebung & viel Spaß dann mit den UHER Mini´s
Wolfgang

Jürgen Heiliger

Hi Wayne,

hast eine PN mit der Adresse zum komletten SM

Gruß
Jürgen
@ Wolfgang:

Bisher sind ja die anderen Kompononten nicht da, das Inserat wurde ja erst vor kurzem eingestellt. Wie da zu lesen ist, werde ich mir die auch erst ansehen müssen, aber ich freu mich schon darauf.

An den Downloadbereich hatte ich gar nicht gedacht, muß ich mir merken.

@ Jürgen

Herzlichen Dank! Ich hab's mir schon geholt. Wenn ich wieder zuhause bin, kann ich gleich loslegen.
So, ich bin jetzt ein bisschen weiter. Allerdings treibt mich das Ding bald noch in den Wahnsinn.

Mittlerweile funktioniert die Laufwerkssteuerung wieder, d.h. bei betätigen von "Play" zieht das Relais an und drückt die Andruckrolle gegen die Tonwelle. Leider ist die LED des Tachogenerators defekt. Hier benötige ich noch Ersatz. Leuchte ich mit der Taschenlampe auf die Reflexionsscheibe, dann läuft das Uher sogar.

Was mich aber immer noch stutzig macht, ist die dauernd grün leuchtende LED. Ich hab hier noch einige Fehler gefunden, u.a. daß am Emitter von T702 Masse fehlte, da die Leiterbahn beschädigt war. Fehler beseitigt und sie leuchtet immer noch.

Derzeit liegen gegen Masse an T701 bei Stoppbetrieb 8,4V an und bei Wiedergabe 3,4 V. Ich versteh' aber nicht, warum der nicht durchschaltet. Defekt ist er nicht. Selbst wenn ich an den Emitter direkt Masse lege, schaltet er auch nicht durch. Am Kollektor liegen ein bisschen über 4V an, was ja plausibel erscheint, wegen der beiden LEDs, die ja dauernd leuchten.

Ich weiß da einfach nicht mehr weiter.
Zitat:The_Wayne postete

Derzeit liegen gegen Masse an T701 bei Stoppbetrieb 8,4V an
Wo liegen diese 8,4 Volt genau an?

Nachtrag: Was ist mit T11 und Umgebung? Der Transistor ist doch die Konstantstromquelle für die LEDs. Nicht das da ein Strom fließt, den die LED überbrückenden Transistoren nicht mehr geschaltet bekommen.

Nachtrag2: Bild 3 im Link

http://www.elektronik-kompendium.de/publ...urrled.htm

Gruß Ulrich
Hallo Urlich,

ach ja, hab ich vergessen. Selbstverständlich an der Basis von T701, bei Stoppbetrieb. Was aber richtig sein sollte, denn im Stoppbetrieb muß T703 gesperrt sein. Daher fällt hier der Großteil der Versorgungsspannung für die 500 Ohm Wicklung ab.

An T11 hab' ich auch schon gedacht, hatte aber dann gestern keine Zeit mehr dafür das zu überprüfen. Denn wenn T701 & T702 in Ordnung sind und an deren Basen ausreichend Spannung anliegt und die Masseverbindungen da sind, kann eigenlich nur Kollektorseitig am T701 was fehlen, wenn die LEDs immer noch leuchten.

Danke erstmal, ich werde dann nachmittags mal weiter sehen.
Hallo,
8,4 Volt an der Basis von T701 ist doch viel zu viel.
Der Emitter des T701 hat Anodenpotenzial der gelben LED.
Durchflussspannung einer gelben LED ca. 2,1 bis 2,2Volt.
2,2 Volt plus 0,7 sind 2,9 Volt an der Basis von T701.
Da kann eigentlich nur ein zu hoher Strom durch die LEDs fließen, ob sie das unbeschadet überstanden haben ist eine andere Frage.

Gruß Ulrich
Zitat:uk64 postete
8,4 Volt an der Basis von T701 ist doch viel zu viel.
Ja, richtig. Ich hatte den Basiswiderstand von T701 übersehen. Vor diesem sollten die 8,4V in Ordung sein, die von "oben" durch die Spule anliegen.

Auf jeden Fall hab' ich das Problem jetzt gelöst. Leider hatte ich dem T702 zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, da ja die gelbe LED, m.E. nach korrekt funktionierte. Diese Annahme war aber falsch, denn wenn bei Wiedergabebetrieb die grüne LED leuchten soll, soll die gelbe erlöschen, was diese aber auch nicht tat. Bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, daß an Stelle von T702 ein BC327 eingelötet war - aus welchem Grund auch immer. Dieser Typ ist ein PNP-Transistor, wo der eigentlich richtige ein NPN-Transistor sein muß. Nachdem ich diesen ausgetauscht hatte ging alles wieder ordnungsgemäß.

Auch den Tachogenerator hab' ich wieder hinbekommen. Bei der defekten LED handelt es sich um eine IR-LED. Aus einem alten Lochstreifenlesegerät konnte ich genau den selben Typ auslöten und in das CR-240 einbauen. Jetzt funktioniert auch das wieder. Nach einem ersten Test konnte ich sogar eine Kassette abspielen. Jetzt muß ich erst mal sehen, ob die ganzen Verstärkerschaltungen noch richtig arbeiten. Die Testwiedergabe war übersteuert und linkslastig, wobei die Kassette mit einem anderen Gerät bespielt wurde. Als erstes werde ich erst mal den Kassettenkäfig wieder einbauen und einstellen, daß die Kassette auch an der richtigen Stelle ist und die Köpfe reinigen, dann seh' ich mal weiter.
So, mittlerweile funktioniert das CR-240 wieder in komplettem Umfang - allerdings leiert es furchtbar, obwohl ich die Riemen ersetzt habe. Da die Ersatzriemen aber aus einem Riemensortiment waren und ich sie mit den orginalen verglichen habe, könnten die evtl. doch zu weit sein. Ich hab' jetzt mal einen Satz Ersatzriemen bestellt, vielleicht schaffen die Abhilfe.

Inzwischen sind auch die restlichen Komponenten angekommen. Während der Vorverstärker einwandfrei seinen Dienst tut, sorgen aber Tuner und Endstufe für Probleme.

Der Tuner erzeugt ein seltsames Hintergrundgeräusch, das immer da ist, auch bei Empfang. Es hört sich an wie ein periodisches "Sirren", irgendwie computermäßig. Hat da jemand eine Idee was das sein könnte?

Ich habe auch in Erwägung gezogen, daß es auch HF-Störungen sein könnten, die vom Schaltnetzteil aus der Endstufe kommen. Denn hier scheint die Spannung einzubrechen. Tuner und VV werden auch über dieses Netzteil versorgt. Schaltet man die Geräte ein, schaltet auch das Netzteil durch. Dabei wird aber die Netz-LED an der Endstufe gleich sehr viel dunkler. Außerdem macht das Netzeil Geräusche und schaltet nach einiger Zeit selbsttätig wieder ab.

Ich werde aber hierzu einen eigenen Thread aufmachen, wenn ich selbst nicht darauf komme.