Tonbandforum

Normale Version: Suche Tape-Deck für experimentelle Musik-Produktionen
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Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Tape-Deck mit dem ich für meine Musikproduktionen vorwiegend Aufnahmen experimenteller Natur machen kann.

Allerdings möchte ich mit dem Gerät auch mal Summensignale, sprich fertige Produktionen, sauber und präzise auf das Band und wieder zurück in mein Rechner-System spielen.

Wichtig wären mir Hinterbandkontrolle damit ich direkt die Auswirkungen diverser Einstellungen und vor allem die Bandausteuerung/-Sättigung hören kann.
Es sollen möglichst viele Klang beeinflussende Variablen zur verfügung stehen wie mit denen ich zb. am Ende verschiedene Rausch-Charakteristika herrauskitzeln kann.

Es sollte beim Übersteuern der Elektronik bzw. anfahren des Bandes nicht sofort anfangen zu "bratzen" sondern stetig dicker auftragen bis dann einfach mal Schluss ist. Das Signal sollte dabei wirklich noch hochwertig, stabil klingen und nicht zu schnell einbrechen wie es bei schlechter Audio-Elektronik in der Regel der Fall ist.

Dann wäre doppelte Geschwindigkeit interessant. Solls ja bei einigen geben.

XLR als Eingänge wäre nett aber kein muss sofern da am Ende nix brummt oder ähnliches.

Ich habe immer schon ein Studer Tape Deck haben wollen A710/721. Aber ich denke das es auch noch andere Interessante Sachen gibt und möchte das jetzt endlich mal abklopfen.

Was mir bisher so im Netz an Geräten positiv aufgefallen ist:

- Die Pioneer CT-9Xs / CT-9XXs Reihe , CT-91a / CT-979

- Tascam TEAC 122 MKIII

- Nakamichi 700

- Grundig CF-5500-2

- TELEFUNKEN RC 200 / RC 300

- Akai GX 95

- Sony TC-KA6 ES (vielleicht schon zu Gut/Sauber oder lässt sich sowas auch noch gut an-/übersteuern?)

- Eumig FL-1000 KS

- NAKAMICHI 680ZX



Für den ein oder anderen heißen Tip freu ich mich riesig...

Grüße,
Rico
Du möchtest ein Kassettendeck das zum Mastern geeignet ist.
Du möchtest ein Kassettendeck, mit dem sich möglichst viele Artefakte generieren lassen.

Das klingt für mich nach zwei Kassettendecks.

Verschiedene Rauschcharakteristika wirst du mit eheblich weniger Aufwand erzeugen können, wenn du auf dem Trödel oder im Secondhandladen eine kleine Schubkarre mit Gebrauchtware holst. Die Unterschiede zwischen den Kassetten werden deutlicher sein, als wenn du bei deinem Es-lassen-sich-alle-Parameter-von-außen-einstellen-Deck eine SonyTDKBASFmaxell benutzt und deine Einstellmöglichkeiten von Anschlag zu Anschlag durchkurbelst.

Ich vermute ganz vorsichtig, dass bei den meisten Usern der Gerätemißbrauch, das Generieren von Artefakten zähle ich mal darunter, nicht betrieben wird, dir also in dieser Hinsicht nicht so gut weitergeholfen werden kann. Ich bin bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.

niels
Hallo,

das sehe ich genauso wie Niels: gerade Tapedecks "sounden" in der Regel
gewaltig. Je einfacher sie sind, umso mehr... Bei einem Top-Deck indessen
wirst Du zwar beim Verstellen der beeinflussbaren Parameter (...was im
wesentlichen allenfalls ein Dolby B/C oder S, eine BIAS- und Equalisations-
Einstellung und evtl. noch eine Bandsortenwahl ist) einiges an Varianz erzielen,
aber das ist es auch schon. Beim TEAC 2020S zB hast Du zumindest drei
Dolby-Generationen an Bord und kannst Bias und EQU manuell einstellen.
Die manuelle Bandsortenwahl entfällt aber, wie bei vielen moderneren Decks
und fällt damit als Beeinflussungsgröße aus (es sei denn, man deaktiviert
die Abtastschalter im Kassettenschacht).
Fazit: ...ein paar versch. Tapedecks vom Flohmarkt, evtl. sogar mit verstellten
Köpfen oder ähnlichen "Nicklichkeiten", bringen u.U. die gleichen "Effekte".
Dabei spielen die Typen und Hersteller eigentl. nur eine untergeordn.
Rolle (Hauptsache 3-Kopf...). Wenn man seine Auswahl über versch. Hersteller
streut, erhält man einen bunten Mix verschiedentlich klingender Tapedecks.

Ich würde da zB nach einem einfacheren 3-Kopf Nakamichi (BX300), einem
Yamaha (KX670 oder 690), einem Denon (zB DH24), einem Dolby-S-Deck
von Teac oder Sony und einem Grundig CF5500 (II) greifen. Vor allem das
Grundig bietet wg. seines etwas eigenwillig zu bedienenden Einmesssystems
den grössten Spielraum zur Erzeugung gezielter "Fehler". Mit diesen Decks
hättest Du jedenf. eine Reihe Geräte, wie sie unterschiedlicher nicht klingen
können - vor allem im unrevidierten Zustand. (...ich spreche aus eigener
Nutzungserfahrung, nur nebenbei bemerkt.)

Soweit meine Ansicht zum Thema...

Gruß

Peter
Hallo,

Großes Dankeschön für die ausfürlichen Antworten.

Ich habe nun ein Grundig C-319
ersteigert.
Folgendes Video hat mich überzeugt. http://www.youtube.com/watch?v=O02qf7ADdb8

Deutsche wertarbeit. minimalistischer Aufbau, klasse Laufwerk.
Das teil hat sogar einen schaltbaren Limiter, sehr interessant.

Dann habe ich noch ein TFK RC 200 ersteigert.

Und dann noch eine Bandmaschine Uher Royal Deluxe 2 Spur.

Ich bin super gespannt und hoffentlich laufen die Geräte. Die Verkaüfer sprachen alle von einwandfreie Funktion...aber Ebay halt.

Könnt ihr Tips geben welche Bänder für die Tapes zu empfehlen sind?

Grüße,
Rico